Quer durch Tschechien

Unter Vermeidung jeglicher Autobahnen fuhren wir heute durch bayrische Dörfchen, Wälder, Wiesen und Kornfelder um schliesslich über einen kleinen Grenzübergang bei Tillyschanz bzw. Cesky Les die Tschechische Republik zu erreichen.

Nun stehen wir also auf einem friedlichen Campingplatz in Stráz bei einem Pils und einer Cola.

Es ist Samstag, den 23.7. und wir haben Prag, unsere "zweite Heimat" erreicht. Die Fahrt führte uns durch Pilsen und danach durch kleine Dörfchen bis zur Hauptstadt. Noch heute scheint auf dem Land die Zeit stehen geblieben zu sein. Leere Strassen, Häuserzeilen links und rechts, kein Mensch zu sehen, totenstille.

24.7.2016: kurzer Spaziergang durch die Prager Innenstadt, Karlsbrücke, Wenzelsplatz, alles bestens vertraut.

25./26.7.2016

Von Prag geht es weiter Richtung Osten, weiterhin auf Land- und Nebenstrassen. Kurz nach Prag lichten sich die Häuserreihen und riesige, goldgelbe Kornfelder, sattgrüne Wiesen und dichte Wälder weiten sich aus. Und immer wieder durchqueren wir kleine Dörfer. Die vielen Verkaufsstände mit frischem Gemüse und frischen Früchten sind uns sehr willkommen. Mehrmals decken wir so unseren Vitaminbedarf mit Aprikosen, Nektarinen, Heidelbeeren oder Salat.

Doch die Medaille hat auch eine Kehrseite. Unzählige Baustellen und Umleitungen zwingen uns immer wieder zu navigatorischen Höchstleistungen. Auch unser TomTom ist am Ende mit seinem Latein, als in einem Dorf aufgrund eines Unfalls die Strasse gesperrt ist. Schliesslich holen wir den Kompass hervor, konsultieren den Sonnenstand und verlassen uns auf unser Bauchgefühl. Nach gefühlten 50 km Irr- und Umwegen finden wir zurück auf die geplante Route.

Nun stehen wir auf einem schnuckligen Campingplatz bei Bystricka, bereits nahe an der tschechisch- slowakischen Grenze. Alles einfach aber sauber, der Empfang sehr nett, der Müll wird nicht getrennt und in der neu erstellten Sanitäranlage fehlt der Lichtschalter. Als ich mir im halbdunklen die Hände wasche, stehen am Eingang plötzlich zwei neugierige Zwergziegen, die offensichtlich zum Platzinventar gehören. Interessiert schauen sie mir zu, nehmen dann aber – wohl vom eigenen Mut überrascht – panikartig Reissaus.

29.7.2016

Nach zwei Tagen wunderbarer Gastfreundschaft in Strelna haben wir heute die Tschechische Republik über die Slowakei verlassen und stehen nun im Dreiländereck Tschechien/Slowakei/Polen, auf polnischem Boden und mühen uns kräftig mit der ungewohnten Sprache ab. Aber alle sind überaus freundlich und mit Hilfe von "Händen und Füssen" erhalten wir die gewünschten Auskünfte.

Morgen geht es weiter Richtung Norden. Krakau lassen wir rechts liegen, denn wir wollen den Papst nicht konkurenzieren, der dort während der ganzen Woche gastiert. Und ab morgen geht es dann auch im Blog auf einer neuen Seite weiter.

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