Port Elizabeth (Gqeberha) und New Bethesda
Um die Zeit bis zur Ankunft unseres Schiffes (Hoegh Trove) und damit unseres Wohnmobils, zu überbrücken haben wir einen PW gemietet. Wir fahren nordwärts in die kleine Stadt Graaff Reinet. und übernachten in einem B&B. Die Zimmer sind hübsch eingerichtet, alles aus Uromas Zeiten, so auch die Isolation und die Einfachverglasung der Fenster. Und da es zurzeit Winter ist in Südafrika und Graaff Reinet auf ca. 1500 Meter über Meer liegt, sind die Nächte kalt, durchwegs im einstelligen Celsius Bereich. So geniessen wir nachts den Luxus einer elektrischen Heizdecke in unserem Bett.
Am zweiten Tag fahren wir über eine Schotterpiste zu einem sehr kleinen Ort mit dem verheissungsvollen Namen «New Bethesda». Der Mietwagen kommt an seine Grenzen. Ein SUV mit 4x4 wäre wohl die bessere Option gewesen. Vor allem, als wir mit unserem Toyota Urban Cruiser (die wohl billigste Version, die es gibt) zwei kleine Wasserläufe queren müssen. Alles gut gegangen, nix passiert.
New Bethesda, ein winziges verschlafenes Nest, ist vor allem bekannt durch sein Owl-House, das heute als Museum für Besucher zugänglich ist. Die Künstlerin Helen Martins lebte dort zusammen mit Koos Malgas. Sie erschufen unzählige, zum Teil lebensgrosse Kamelskulpturen. Alle stehen sie im grossen Garten rund um das Anwesen. Helen Martins widmete sich vor allem den Innenräumen des Hauses. Jede Wand in jedem Zimmer – und auch die Decke und jede Tür - ist bemalt. Dunkle Farben dominieren. Oftmals auch Schwarz. Mit feinen Glassplittern hat sie die Flächen verziert. Spiegel hängen überall. Glas und Farben waren ihre bevorzugten Arbeitsmaterialien. Die Räume geben einen tiefen Einblick in die Seele der Helen Martins. Sie litt unter Depressionen, zog sich immer wieder zurück und mied die Öffentlichkeit. Im August 1976, im hohen Alter von 78 Jahren, nahm sie sich das Leben, indem sie Natronlauge schluckte. Es war ihr Wunsch, dass das Owl-House als Museum erhalten bleibt.