Todrhaschlucht und Dadestal
Nach 2 Tagen nötiger Auszeit, geht es heute ausgeruht und gesund weiter. Wir freuen uns auf die Durchfahrt der Todrhaschlucht und der anschliessenden Pistenfahrt über einen knapp 3000 Meter hohen Pass um in das Dadestal zu gelangen. Die Fahrt am frühen Morgen durch die Schlucht – an der sich die noch geschlossenen Verkaufsstände reihen – ist wunderschön und wir nehmen uns die Zeit, zu fotografieren und mit allen Sinnen, die roten Felswände rechts und links, den Fluss mittendrin - mit blühenden Oleandern am Rande - zu erfassen. Glücklicherweise sind kaum Autos unterwegs. Welch Überraschung, da steht ein anderes Bimobil und selbstverständlich werden Worte ausgetauscht. Wir erfahren von dem Pärchen, dass sie hier an der Steilwand klettern und voller Stolz zeigen sie uns ihre, von einem Einheimischen erhaltene handgemalte Kletterkarte (und es stimmt alles!). Ein kleines Wunderwerk, man stelle sich das bei uns vor…. Unbezahlbar. Weiter geht es auf der schmalen Teerstrasse mit gelegentlichen Löchern. Die Schlucht wird breiter, das Wasser weniger, die Oleander verschwinden, die immer noch geschlossenen Verkaufsstände nehmen ab und gelegentlich sehen wir Esel (suchen die das Wasser?) im stellenweise trockenen Flussbett. Gemächlich gewinnen wir an Höhe und das viele Grün wird vom Grau der Steine übertönt. Zügig geht es weiter aufwärts, Flussbett überquerend - zum wievielten Male? - spürend, dass die Strasse schlechter wird, die Aussentemperatur steigt und das Kreuzen der vereinzelten Autos anspruchsvoller. Das Tal weitet sich, die Strasse nicht und die schlecht geteerte Strasse hat sich zur Schotterpiste entwickelt. Umso erstaunlicher, die zu sehenden grünen Getreidefelder und Berber mit ihren Schaf- oder Ziegenherden. Die Piste schlängelt sich stetig aufwärts. Die zu passierenden Dörfer lockern die Landschaft auf – Touristen sind hier wohl eher Seltenheit. Die Passhöhe ist erreicht und nicht nur eine wunderbare Aussicht auf das Dadestal sowie der Blick auf die herausfordernde Talfahrtspiste überraschen uns – Nein, auch spanische Cross -Bikefahrer, die diese Idylle stören… Die aussichtsreiche, einsame Talfahrt meistert Carlo «mit links». Bis auf ein paar Berberinnen, die auf Saumwegen ihre beladenen Esel sicher ins Zwischental führen und nach Zigaretten fragenden Berber treffen wir keine Menschenseele mehr. Das überwältigende Schöne ist nicht in Worte zu fassen – es bleiben die Bilder.